2006 war die US-amerikanische Band Gossip noch die Indie Pop Sensation, knapp drei Jahre später ist das Trio nicht nur der absolute Medienliebling, sondern auf dem Sprung zu dem Top-Act der Musikbranche. Der schwergewichtigste Grund dafür ist Beth Ditto, Sängerin der Band, ein Meter fünfundfünfzig gross und 95 Kilo schwer. Ditto,offensiv bekennende Lesbe, mit White Trash Hintergrund, sieht im Pop das ideale Vehikel, um Themen wie Schlankheitswahn oder Homophobie zu thematisieren. Tat sie dass mit Gossip vor kurzem noch in kleinen Clubs vor einer überschaubaren Punk Gemeinde, sind es heute Karl Lagerfeld Modestrecken, bei denen sie sich, wie zuletzt in Paris, als Gegenpart zu den Bulimie Models ablichten liess. „Ein Symbol der Subervision, ein Fragezeichen hinter der Weltherrschaft der Heidi Klum“, orakelt die „Welt Online“ und die „Suddeutsche Zeitung“ sieht in Beth Ditto „sogar die erste seit Madonna, die man als so etwas wie ein weibliches Pop-Originalgenie bezeichnen könnte.“Die Hoffnung auf die eine Wiederbelebung der schon verlorenen geglaubten Verdichtung von Sounds, Looks und politischer Haltung? Vielleicht, leider ist dabei die Musik etwas auf der Strecke geblieben, denn Starproduzent Rick Rubin hat vom minimalistischen, treibenden Punk Sound so ziemlich alle Ecken und Kanten der Band weggeschliffen. Der Sound ist souliger, was ok, ist aber irgendwie schleicht sich der Gedanke in den Hinterkopf, dass Gossip sauberer und klinischer geworden sind. Der Dreck ist weg. Wie geschaffen für die Modeschauen und die Mainstreamradios dieser Welt. Ich mache jede Wette, dass es spätestens in zwei/drei Wochen kein Entrinnen mehr gibt und die Band im Dauerrotationslauf zu hören sein wird, leider