DAS „ZICK-ZACK“ PRINZIP, Lesung mit Christof Meueler und Bernadette La Hengst


In »Das ZickZack-Prinzip« berichtet Christof Meueler das ZickZack-Leben von Alfred Hilsberg. Wie in einem Dokumentarfilm kommen über 60 Zeitzeugen und Weggefährten aus vier Jahrzehnten zu Wort.

Rocko Schamoni: »Damals fiel der Name ›Hilsberg‹ ständig, wenn man Spex las oder Musik für junge Leute im Radio hörte. Er war kein Künstler, sondern ein Verleger. Ich dachte: Wenn man mit diesem Alfred in Berührung kommen würde, dann passiert etwas Gutes, was man sonst so nicht erzeugen könnte.«

Alfred Hilsberg brachte Punk nach Westdeutschland, 1976 im Kofferraum und setzte diese Musik in einer Art Kulturkampf als Journalist in der »Sounds«-Redaktion durch, gemeinsam mit dem jungen Diedrich Diederichsen. Vor der Musik kam der Film: Erst baute er Vertriebe für experimentelle und linke Filme auf und setzte dann im Anti-AKW-Kampf auf das neue Medium Video. Ab 1978 organisierte er die allerersten Konzerte der englischen Bands wie Vibrators, The Clash, Stranglers; ab 1979 veranstaltete er die legendären Festivals mit den neuen BRD-Bands wie Mittagspause, Plan, Abwärts, DAF in der Markthalle.

Deshalb nennen ihn manche den »Punk-Papst« oder den »Erfinder der Neuen Deutschen Welle« Das streitet er ebenso ab wie die Behauptung, er habe die »Hamburger Schule« durchgesetzt. Diese Begriffe waren ihm alle viel zu eng. Sein Büro war sein Telefon, sein Motto: »das wichtigste Kapital ist der eigene Kopf«. 1980 gründete er ZickZack Records ohne einen Cent Eigenkapital, um fast jede Woche den Mainstream mit mindestens einer neuen Single anzugreifen. Diedrich Diederichsen: »Damals war dieser unglaubliche Gestus der Neuheit virulent. Er betraf alles, was man nicht näher begründen konnte. Man sagte einfach: das ist neu und anders.« Hilsberg hat Blumfeld entdeckt und gefördert. Und vorher die Einstürzenden Neubauten. Abwärts, Palais Schaumburg, Geisterfahrer, FSK, Krupps, Tödliche Doris, Cpt. Kirk &., Mutter, Nikki Sudden, Gun Club, Knarf Rellöm, Parole Trixi, Jens Friebe…

»Das Zickzack-Prinzip« wird im Swamp vorgestellt und diskutiert – von Christof Meueler und Bernadette La Hengst. Beide kennen Hilsberg seit den 80er Jahren.

Im Anschluss an die Lesung, gibt es, logo, noch Musik vom, logo logo, Zick Zack Label